28. Februar 2015

Der Ofen ist aus

Die Sauna Vitamar steht uns vom 1. März an nicht mehr zur Verfügung. Der Pachtvertrag ist von der Gemeinde Kleinostheim gekündigt worden und wir haben die Anlage geräumt.

Game over im Vitamar


Demnächst soll festgestellt werden, welche Baumaßnahmen im Untergeschoss des Vitamars notwendig sind. Den Brandschutzanforderungen muss genüge getragen werden und auch die Räumlichkeiten an sich sind in einem schlimmen Zustand. Der Boden ist eine reine Katastophe, kaum besser steht es um die Wände und die Decken der gesamten Anlage. Auch die Innensauna gehört dringend modernisiert, sofern die Anlage überhaupt als Sauna weiter betrieben werden soll.

Das Erstaunliche und der Beweis für unser überlegenes Konzept über das Saunieren ist, dass es uns trotz des schlimmen Zustands der Anlage gelungen ist, dort wirtschaftlich erfolgreich gearbeitet zu haben. Wir haben kontinuierliche Umsatzzuwäche von mehr als 25% pro Jahr erzielt. Die Gästezahlen sind gestiegen und selbst die Sommermonate haben wir immer gut überstanden. Die Mitgliederzahl in unserem Verein hat sich in den letzten vier Jahren verdoppelt, wir haben jetzt 54 Mitglieder.

Die Gäste sind nicht wegen der Sauna ins Vitamar gekommen, sondern trotzdem. Kein Tageslicht im Gastrobereich, kein Pool und um in den Garten zu gelangen, muss man einen öffentlichen Weg überqueren. Wo gibt's denn bitte sowas?

Wir haben den Außenbereich in Schuss gebracht und dort mehr als 50.000 Euro investiert. Die Gemeinde hat uns im August gezwungen über Nacht das Geschäft aufzugeben, aufgrund einer, wie sich später herausgestellt hat, völlig falschen Einschätzung eines dilettantischen Architekten der Brandschutzanforderungen. Dabei ist zum Beispiel bei der Größe der Anlage ein zweiter Rettungsweg gar nicht erforderlich,

Den Umsatzausfall von August bis Februar schätzen wir auf ca. 75.000 Euro.

Monatelang haben wir auf die Mängelliste gewartet und als wir dann endlich eine bekommen hatten, haben wir sofort die Anforderungen erfüllt, die wir erfüllen konnten. Wir haben das leicht entflammbare Material entfernt, den großen Ruheraum komplett entkernt und stillgelegt, die elektrischen Leitungen größtenteils neu verlegt und einen zweiten Rettungsweg eingebaut, aber das hat alles nicht genützt. Der Pachtvertrag wurde gekündigt und wir mussten die Anlage zum 28. Februar räumen.

Nebenbei erwähnt sei noch, dass gemäß des Gutachtens eines von uns beauftragten staatlich geprüften Brandschutzsachverständigen das gesamte Untergeschoss inklusive aller Räumlichkeiten von anderen Vereinen wie der TSG Kleinostheim und der Wasserwacht und möglicherweise sogar das gesamte Schwimmbad sofort stillgelegt hätte werden müssen.

Wie es nun weitergeht, wissen wir nicht. Die Gemeinde hat uns seit August die ganze Zeit im Unklaren gelassen und so ist es bis heute geblieben. Uns wurde zwar immer beteuert, man würde sich für uns einsetzen, aber entsprechende Beschlüsse und Resultate haben wir nicht gesehen. Auf einer Werksausschutzsitzung im Januar wurde sogar beschlossen nach einem Investor zu suchen, der die Anlage wieder in einen benutzbaren Zustand bringt. Schon alleine an diesem naiven Beschluss kann man deutlich erkennen, dass nur lückenhafte Kenntnisse über den Zustand und die erforderlichen Mittel zur Neugestaltung der Anlage vorhanden sind.

Wenn man das Untergeschoss neu verpachten möchte um dort ein Fitness-Studio oder irgendwas anderes unterzubringen, sind Investitionen von mindestens einer halben Million Euro notwendig, sehr wahrscheinlich sogar viel mehr. Auf der anderen Seite stehen die zu erwartenden Einnahmen. Bei der Kapazität der Anlage kann man leicht ausrechnen, dass der Zeitraum bis zur Amortisation von Kosten in dieser Höhe viel zu lang ist.

Wenn man lediglich die Brandschutzauflagen für eine Weiternutzung erfüllt, dann wäre die Anlage zwar nutzbar, aber der Zustand würde immer noch jeden Investor abschrecken.

Es steht fest, dass die Anlage umfassend renoviert werden muss und damit die Kosten im Rahmen bleiben, haben wir der Gemeinde angeboten, diese umfassende Renovierung für wenig Geld in Eigenleistung zu übernehmen. Wir haben viele Handwerker aus allen Bereichen im Verein und wir würden im Gegenzug zu der Übernahme der Materialkosten und einem langfristigen Pachtvertrag die Anlage gründlich renovieren. Darüber hinaus wäre es auch möglich, die Anlage sehr bald wieder in Betrieb zu nehmen und die Gemeinde würde endlich wieder zu Einnahmen kommen.

Wir finden unseren Vorschlag ist sehr fair und vernünftig, aber wissen wir nicht was die Gemeinde davon hält.

Für den Verein Saunaritter e.V. bedeutet die derzeitige Situation, dass wir unsere "Saunaritter on Tour"-Tour wiederbeleben und ein bisschen in der Region herumreisen werden. Das hat durchaus Vorteile, denn wir haben wieder Zeit für unser Privatleben.

Auf Dauer wollen wir aber versuchen, wieder eine kommerzielle Sauna zu übernehmen, denn unser Konzept funktioniert hervorragend. Wir haben genügend Erfahrung, Personal und finanzielle Mittel, um jede Sauna-Anlage betreiben zu können. Leider haben wir zur Zeit aber noch nichts Passendes gefunden.

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