Das offizielle Mitteilungsorgan des Vereins "Saunaritter e.V.", gegründet im August 2008.
23. Oktober 2008
Saunaritter auf Tour: WELLVENTURE, GRIESHEIM
Das Wellventure in Griesheim macht es nicht leicht, die richtigen Worte finden, um es zu beschreiben. Wir schwanken zwischen CHAMPIONSLEAGUE, MERCEDES DER SAUNEN und BESSER KANN MAN ES NICHT MACHEN.
Es war unglaublich, alles was wir uns gewünscht haben, haben wir im Wellventure vorgefunden.
Es fängt schon am Eingang an, wir bekamen ein Armband mit einem Chip und konnten eintreten. Das an vielen Orten übliche und oft lästige Bezahlen beim Eintreten fällt einfach weg. Einfach so. Ist nämlich unnötig und dumm. Auf diese Art werden die Wartezeiten an den Kassen bei gleichbleibendem Personalaufwand um die Hälfte reduziert. Dafür gaben wir dem Wellventure schon mal die volle Punktzahl.
Bereits zwei Tage vorher machte das Wellventure schon einen sehr guten Eindruck auf uns. Ich hatte bei der Vorbereitung auf unseren Besuch irgendwo im Netz gelesen, dass es im Wellventure auch "Indianer"-Aufgüsse gäbe. Das sind sehr heiße Aufgüsse, bei denen erst ganz am Ende abgewedelt wird und solche sind bei uns Saunarittern natürlich sehr beliebt. Also schrieb ich eine E-Mail ans Wellventure, kündigte unseren Besuch an und bekam die prompte Antwort, dass die "Indianer" zwar normalerweise Dienstags und Freitags angeboten würden, aber dass man extra für uns selbstverständlich auch am Mittwoch einen Indianeraufguss stattfinden lassen würde. "Was für ein Service!", dachte ich und auch die anderen Rittersleut' waren sehr erfreut darüber.
Nach dem Eingang begleitete uns eine Angestellte des Wellventures zu den Umkleidekabinen und erklärte uns sehr freundlich und nachsichtig die Funktionsweise des Chip-Armbands und den Aufbau der Anlage. Und schon wieder waren wir sehr beeindruckt darüber wie zuvorkommend wir empfangen wurden.
Schon die Umkleidekabinen sind modern, funktional, geschmackvoll und sauber. Da gibt es keine riesigen Umkleideplätze mit Pfützen auf dem Boden, keine verkratzten und verbeulten Blechspinte in den schrillsten Farben seit den achtziger Jahren und keinen Mangel an Sitzbänken, sondern alles dort ist in edlem dunklen Holz gehalten und im Hinblick auf Funktionalität gut durchdacht.
Bei wem der Erholungseffekt nicht schon an der Kasse angefangen hat, der wird sich spätestens beim Eintritt in die Saunalandschaft des Wellventures fragen, warum er jemals irgendwo anders hingegangen ist.
Im Gegensatz zu anderen Anlagen, bei denen man nach dem Eintritt eine Art "lärmenden Marktplatz" vorfindet, besteht das Wellventure aus voneinander getrennten Saunabereichen, die alle äußerst liebevoll gestaltet und aufwändig ausgestattet sind. Ich schätze, dass man in anderen Anlagen von den Kosten, die im Wellventure für nur eine Liege im "Japan"-Bereich den kompletten Außenbereich mit billigem Plastikmobiliar ausstattet. Saunaritter Stefan, Handwerksmeister von Beruf, zeigte sich darüber erstaunt, welch teures Material im Wellventure verbaut wurde. In jedem Detail blitzt die überlegene Spitzenklasse des Wellventures im Vergleich zu anderen Anlagen hervor.
Nachdem wir nun gemeinsam eingetreten waren, wurden wir sehr freundlich von "Sauna-Magier" -- so werden dort die Aufgießer bezeichnet -- Bernd Reiche begrüßt, der uns durch die Anlage führte und uns alles zeigte und erklärte. Die Bereiche, die Saunen, die Duschen, Dufterlebnisse, das Restaurant und den Aufgussplan. Er habe zwar schon um 19:00h und um 20:00h andere Aufgüsse geplant, aber da er über unser Kommen informiert worden sei, würde er uns um 19:30h einen "Indianer" anbieten.
Wir waren sprachlos. Hat man sowas je erlebt? Da kommen ein paar Leute zum ersten Mal in eine Anlage und schon bekommen sie einen außerplanmäßigen Spezialaufguss serviert? "Was für ein Service!", dachte ich schon wieder.
Uns fiel auf, dass die Saunaanlage trotz des überragenden Ambientes und der aufwändigen Austattung -- manchmal dachte ich, ich sei in einer Art Palast gelandet -- nicht überlaufen ist. Ab und zu sieht man mal einen Gast vorbeihuschen oder andächtig auf einer Liege ruhen. Das ist das lobenswerte Ergebnis der Zonen-Aufteilung. Die Anlage ist ziemlich voll, aber das merkt man nicht. Erst dann, wenn es in den Aufguss geht, fällt auf, dass doch ziemlich viele Saunafreunde anwesend sind.
Um 19:00h gingen wir in den ersten Aufguss in die "Finca"-Sauna auf der Dachterasse des Wellventures. Wir nannten es nachher einen "Relaxer", denn die Temperatur war sehr gemäßigt und einige von uns wollte sich vor Scheu vor dem Wasser auch gar nicht erst kalt abduschen, also gingen wir um 19:30h in "unseren Indianer".
Meine Fresse, DER WAR WARM! Selbst für unsere Verhältnisse war das ein heißer Aufguss. Stefan tönte erst noch ein bisschen, dass Herr Reiche mal noch einen Eimer herbeiholen solle, aber diese Unkenrufe wurde sehr bald thermisch beendet als der Saunier-Magier nach der Hälfte des Eimers herausging und schnell mit einer großen Schaufel voller Eis wieder zurückkehrte und auf den Ofen warf. Ein kurzer Blick zu den anderen Rittern zeigte, dass die schon nicht mehr aufrecht und entspannt saßen, sondern schon ihre Wettkampfpositionen eingenommen hatten. Also verschränkte auch ich locker die Arme und beugte mich leicht nach vorne, so dass ich grade noch den Ofen und die Tür im Blick behalten konnte.
Das Eis verdampfte schnell und ein weiterer Dampfschub senkte sich über uns herab. Meine komplette rechte Seite, insbesondere der Oberarm fing an zu brennen und ich schaute zu Stefan, der links neben mir saß. Tiefverschränkt saß er da und auch seine rechte Seite war schon feuerrot. Dann folgte die zweite Hälfte des Eimers und ich weiß nicht mehr genau wie ich das überstanden habe. Am Schluss wedelte der Magier in Propellertechnik den Dampf nach unten und da fingen meine Beine an zu brennen. Der Schmerz war vergleichbar mit dem, bei dem ich in Stralsund aufgestanden und herausgegangen bin. Dann war es endlich vorbei und wir gingen atemlos und glücklich darüber, dass wir es alle geschafft hatten zum Duschen.
Um 20:00h fand wieder ein Aufguss in der Finca-Sauna statt. Menthol-Eukalyptus. Der Saunamagier hat sich nicht zuletzt wegen der sehr guten Duftmischungen höchstes Lob verdient, das kann an dieser Stelle einmal eingeschoben werden. Der Aufguss war zwar nicht sehr warm, wieder ein Relaxer, aber das war uns direkt nach dem "Indianer" gar nicht so unrecht. Meine Waden sind jetzt noch gerötet, fünf Stunden später!
Anschließend gingen wir in das Restaurant. Was soll man sagen, besser kann es nicht kommen! Auch die Küche des Wellventures ist hervorragend. Es werden unter anderem Speisen nach original Thai-Rezepten serviert, die ich so zubereitet auch schon einige Male in Thailand gegessen hatte. Für unseren Schnitzelkönig Stefan gab es zwar kein XXL-Schnitzel, aber er hatte zum Glück schon vorher etwas gegessen und begnügte sich mit einer hausgemachten Gulaschsuppe. Thomas sah mir schon seit längerer Zeit aus wie jemand, der jetzt gerne ein Weizenbier genießen würde und so ließen wir beide uns ein frisches kühles servieren.
Um 21:00 gab es dann den nächsten heißen Aufguss namens "Kurz und heiß". Das war zwar kein Indianer, aber außer uns blieb nur noch ein anderer Gast auf der obersten Reihe sitzen. Es war also schon eine ziemlich heiße Angelegenheit. Dann kündigte der Saunamagier an, dass er uns um 22:00 außerplanmäßig noch einen sehr heißen Aufguss anbieten würde, wenn wir das denn wollten. Natürlich stimmten wir zu. Normalerweise findet der letzte Aufguss des Tages um 21:45h (außer am Wochenende) statt, also bekamen wir hier schon wieder einen Sonderservice!
Um 21:45h gingen wir in den offiziellen Abschlussaufguss in die "Pfahlsauna". Eine thermisch interessante Sauna, weil man selbst bei 90° nie das Gefühl hat, dass es darin heiß wird, egal wieviel Wasser aufgegossen wird. Es wurde dann auch der angekündigte Relaxer.
Noch nicht ganz abgekühlt traten wir um 22:00h wieder in die Kräutersauna, in der auch die anderen beiden heißen Aufgüsse stattgefunden hatten. Der Saunamagier hatte schon eine randvolle Gießkanne bereitgestellt. Nachdem circa der Hälfte der Gießkanne aufgegossen war saßen nur noch die Saunaritter auf der obersten Reihe, ein anderer Gast, der sich später im Gespräch ebenfalls als "Wärmefreund" zu erkennen gab, hatte sich ein Handtuch zum Schutz über die Schultern gelegt, saß aber noch oben. Wie im Indianeraufguss wurde es noch sehr warm und ich musste einmal über meine Waden streichen, um den Schmerz bis zum Ende aushalten zu können. Ich habe aber darauf geachtet, mich trotzdem nicht zu verkrampfen oder anzuspannen und so hielten es dann auch alle Saunaritter bis zum Ende auf der obersten Reihe aus.
Zum Abschluss gingen wir dann noch kurz in die japanische Trockensauna und das japanische Soledampfbad und dann war ein wunderschöner Abend leider viel zu schnell vorbei.
Wir werden auf jeden Fall wieder ins Wellventure fahren, aber das nächste Mal werden wir uns sicherlich viel mehr Zeit nehmen und spätestens Mittags dort sein.
Bevor dieser Bericht nun zu lang wird und den Leser ermüdet, verzichten wir "ausweimsnase" auf die Aufzählung und Erläuterung der einzelnen Attraktionen im Römischen Hof, im Japanischen Garten, im Keltischen Dorf, auf der Dachterasse, die man alle nicht genug loben kann, so fein durchdacht und exzellent umgesetzt sie sind. Der Leser sei auf die Web-Seite des Wellventures verwiesen und der einzige Kommentar, der dazu noch passt, ist: "Glaub alles, was da steht. Das Wellventure ist einfach genial."
SAUNAPARADIES WELLVENTURE
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Hallo ihr Saunaritter,
AntwortenLöschenich habe mich zu euren Besuch bei uns im WellVenture zwar schon mal geäußert. Ich denke je mehr je besser.
Ich fordere euch zum Duell wenn ihr wieder nach Griesheim kommt. Ihr seid zwar verdammt hart was heiße Aufgüsse
betrifft, ich schlage aber alle Rekorde.
Fragt Carsten er kennt mich besonders gut. Keiner hält es so lange in der oberen Reihe aus wie ich !!!
Ich freue mich auf euer Erscheinen !
Bringt alle Ritter mit die es mit mir aufnehmen wollen.
PS: ich war der Gast in der oberen Reihe!
Viele Grüße Norbert.S.
PS: mein Name ist Carsten bekannt!