6. März 2015

Saunaritter on Tour: Badehaus Rödermark

Am Mittwoch waren wir mal wieder zu Besuch im Badehaus. Am Zustand und der Bewertung der Anlange hat sich im Vergleich zu dem Bericht in diesem Blog (Bericht) nichts geändert. Noch immer ist dort alles super, es gibt mittlerweile sogar einen größeren und tieferen Pool im Außenbereich.

Erschienen waren: Martin, Peter P, Joe, Bernhard, Andrea, Michi, Norbert und Jürgen. Für unentschuldigtes Fehlen droht demnächst übrigens der "Mantel der Schande". Näheres dazu nach der ersten feierlichen Verleihung.

Wir haben erfreut festgestellt, dass sich viele Saunaanlagen etwas bei uns abgeschaut haben. Die Aufgüsse sind tendenziell wärmer geworden, es gibt Musik und sogar den von uns erfundenen Bieraufguss trifft man in immer mehr Anlagen an, zum Beispiel auch im Badehaus. Neulich hörte ich sogar im Radio, dass eine Sauna in Nordhessen mit "Erlebnisaufgüssen" wirbt. Wer von der Konkurrenz kopiert wird macht wohl etwas richtig.

Lustigerweise war es im Badehaus gar nicht erforderlich, die Aufgießer "aggressiv zu machen", wie es Ritter Norbert immer gerne tut um zu erreichen, dass die Temperatur in der Sauna steigt, zumindest nicht von Norberts Seite aus, denn die Aufgüsse waren bereits schön warm. Darüberhinaus hatte Martin noch die glorreiche Idee, eine Kopfunterlage senkrecht zu stellen und sich darauf zu setzen, um eine 25 cm höhere Sitzposition einnehmen zu können. Die wackelige und dünne Konstruktion drückte aber bald unangenehm an seinem Gesäß und er begann hin und her zu rutschen und zu kippeln. So zog Martin den Groll anderen Gäste auf sich und erntete kritische Worte als er sich im nächsten Aufguss wieder anschickte, sich eine Sitzplatzerhöhung zu basteln. Peter P hatte sich schon gleich auf die Rückenlehne der obersten Reihe gesetzt. Norbert verfolgte das Schauspiel ganz ruhig und amüsiert und stellte erfreut fest, dass sein Einschreiten dieses Mal ja gar nicht notwendig gewesen sei um etwas Stimmung in die Bude zu bringen.

Das Badehaus Rödermark ist immer noch eine tolle stimmungsvolle Anlage mit guten Aufgüssen.

Saunaritter on Tour: Aventis in Wächtersbach

Am letzten Sonntag führte uns die Tour ins Aventis nach Wächtersbach. Wenige wurden von der doch recht langen Anreise und der frühen Schließzeit abgeschreckt, letztendlich waren zehn Saunaritter in der Anlage.

Der Gesamteindruck der Anlage lässt sich mit dem Wort "verschlafen" wohl ganz gut zusammenfassen: Der Saunabereich war zu dunkel, das Restaurant geschlossen und die Wartezeit auf Getränke war zu lang. Es waren außer uns nur ein paar Gäste anwesend, eine lustige Stimmung wollte nicht so recht aufkommen. Die Aufgüsse waren technisch akzeptabel aber nicht heiß genug.

Im Saunabereich gibt es einen Whirlpool, in dem ungefähr acht bis zehn Personen Platz haben, es gibt kein Abkühl- und auch kein Schwimmbecken. Im Duschbereich gibt es neben einem Schwalleimer nur drei Duschen. Nach den Aufgüssen bildeten sich dort Warteschlangen.

Unser neuer Staraufgießer Joe ("Ich bin Joe, Hallo!") durfte einen Aufguss machen, aber auch dieser wurde von der schwachen Hardware nicht zum gewohnten Erlebnis. Alle Saunaöfen im Aventis sind zu schwach ausgelegt, Hitze und Dampf wird nicht in dem Umfang erzeugt, wie wir es gewohnt sind.

Das Aventis hat eine schöne Saunalandschaft auf der Dachterrasse, aber bevor man vom Saunabereich dorthin gelangt muss man 40 Treppenstufen erklimmen. Auf der Dachterrasse gibt es zwei Saunen, von denen eine allerdings nur bei Events geöffnet ist. Im hinteren Bereich, der allerdings auch abgesperrt war, konnten wir noch einen größzügig angelegten Grillbereich erkennen, aber der wird wohl auch nur im Sommer geöffnet. Die Duschen und das Eintauchfass waren ebenfalls nicht verfügbar.

Alles in allem ist das Aventis am besten für Relax-Saunierer geeignet, die keine großen Ansprüche haben und sonntags zum Schweigen und Schlafen in die Sauna gehen.

4. März 2015

Hallo Heißsaunierer, Saunarelaxer und allen lieben Menschen die wir bisher kennen gelernt haben,

wir sind weiter aktiv beim Saunieren und bleiben es auch für die Zukunft. Auch wenn wir als Saunaritter zur Zeit keine feste "Bleibe" haben, bleibt unser Zusammenhalt unbestritten.
Wir werden unsere Anstrengung weiter forcieren bis wir einen neuen Ort gefunden haben wo wir
unsere Kreativität weiter ausleben und Euch wieder ein großen Feuerwerk der Gefühle vermitteln werden.

Wir sprühen vor neuer Ideen und fiebern darauf sie so schnell wie möglich an einem neuen Ort hoffentlich bald einsetzen zu können. Die Chance etwas Neues und noch Schöneres zu finden sind groß.

Bleibt uns weiter treu und ich verspreche euch, euer und unser Traum wird in Erfüllung gehen und wir werden weiter eine sehr schöne Zeit miteinander verbringen.

Heißen Gruß,
Saunaritter Norbert


28. Februar 2015

Der Ofen ist aus

Die Sauna Vitamar steht uns vom 1. März an nicht mehr zur Verfügung. Der Pachtvertrag ist von der Gemeinde Kleinostheim gekündigt worden und wir haben die Anlage geräumt.

Game over im Vitamar


Demnächst soll festgestellt werden, welche Baumaßnahmen im Untergeschoss des Vitamars notwendig sind. Den Brandschutzanforderungen muss genüge getragen werden und auch die Räumlichkeiten an sich sind in einem schlimmen Zustand. Der Boden ist eine reine Katastophe, kaum besser steht es um die Wände und die Decken der gesamten Anlage. Auch die Innensauna gehört dringend modernisiert, sofern die Anlage überhaupt als Sauna weiter betrieben werden soll.

Das Erstaunliche und der Beweis für unser überlegenes Konzept über das Saunieren ist, dass es uns trotz des schlimmen Zustands der Anlage gelungen ist, dort wirtschaftlich erfolgreich gearbeitet zu haben. Wir haben kontinuierliche Umsatzzuwäche von mehr als 25% pro Jahr erzielt. Die Gästezahlen sind gestiegen und selbst die Sommermonate haben wir immer gut überstanden. Die Mitgliederzahl in unserem Verein hat sich in den letzten vier Jahren verdoppelt, wir haben jetzt 54 Mitglieder.

Die Gäste sind nicht wegen der Sauna ins Vitamar gekommen, sondern trotzdem. Kein Tageslicht im Gastrobereich, kein Pool und um in den Garten zu gelangen, muss man einen öffentlichen Weg überqueren. Wo gibt's denn bitte sowas?

Wir haben den Außenbereich in Schuss gebracht und dort mehr als 50.000 Euro investiert. Die Gemeinde hat uns im August gezwungen über Nacht das Geschäft aufzugeben, aufgrund einer, wie sich später herausgestellt hat, völlig falschen Einschätzung eines dilettantischen Architekten der Brandschutzanforderungen. Dabei ist zum Beispiel bei der Größe der Anlage ein zweiter Rettungsweg gar nicht erforderlich,

Den Umsatzausfall von August bis Februar schätzen wir auf ca. 75.000 Euro.

Monatelang haben wir auf die Mängelliste gewartet und als wir dann endlich eine bekommen hatten, haben wir sofort die Anforderungen erfüllt, die wir erfüllen konnten. Wir haben das leicht entflammbare Material entfernt, den großen Ruheraum komplett entkernt und stillgelegt, die elektrischen Leitungen größtenteils neu verlegt und einen zweiten Rettungsweg eingebaut, aber das hat alles nicht genützt. Der Pachtvertrag wurde gekündigt und wir mussten die Anlage zum 28. Februar räumen.

Nebenbei erwähnt sei noch, dass gemäß des Gutachtens eines von uns beauftragten staatlich geprüften Brandschutzsachverständigen das gesamte Untergeschoss inklusive aller Räumlichkeiten von anderen Vereinen wie der TSG Kleinostheim und der Wasserwacht und möglicherweise sogar das gesamte Schwimmbad sofort stillgelegt hätte werden müssen.

Wie es nun weitergeht, wissen wir nicht. Die Gemeinde hat uns seit August die ganze Zeit im Unklaren gelassen und so ist es bis heute geblieben. Uns wurde zwar immer beteuert, man würde sich für uns einsetzen, aber entsprechende Beschlüsse und Resultate haben wir nicht gesehen. Auf einer Werksausschutzsitzung im Januar wurde sogar beschlossen nach einem Investor zu suchen, der die Anlage wieder in einen benutzbaren Zustand bringt. Schon alleine an diesem naiven Beschluss kann man deutlich erkennen, dass nur lückenhafte Kenntnisse über den Zustand und die erforderlichen Mittel zur Neugestaltung der Anlage vorhanden sind.

Wenn man das Untergeschoss neu verpachten möchte um dort ein Fitness-Studio oder irgendwas anderes unterzubringen, sind Investitionen von mindestens einer halben Million Euro notwendig, sehr wahrscheinlich sogar viel mehr. Auf der anderen Seite stehen die zu erwartenden Einnahmen. Bei der Kapazität der Anlage kann man leicht ausrechnen, dass der Zeitraum bis zur Amortisation von Kosten in dieser Höhe viel zu lang ist.

Wenn man lediglich die Brandschutzauflagen für eine Weiternutzung erfüllt, dann wäre die Anlage zwar nutzbar, aber der Zustand würde immer noch jeden Investor abschrecken.

Es steht fest, dass die Anlage umfassend renoviert werden muss und damit die Kosten im Rahmen bleiben, haben wir der Gemeinde angeboten, diese umfassende Renovierung für wenig Geld in Eigenleistung zu übernehmen. Wir haben viele Handwerker aus allen Bereichen im Verein und wir würden im Gegenzug zu der Übernahme der Materialkosten und einem langfristigen Pachtvertrag die Anlage gründlich renovieren. Darüber hinaus wäre es auch möglich, die Anlage sehr bald wieder in Betrieb zu nehmen und die Gemeinde würde endlich wieder zu Einnahmen kommen.

Wir finden unseren Vorschlag ist sehr fair und vernünftig, aber wissen wir nicht was die Gemeinde davon hält.

Für den Verein Saunaritter e.V. bedeutet die derzeitige Situation, dass wir unsere "Saunaritter on Tour"-Tour wiederbeleben und ein bisschen in der Region herumreisen werden. Das hat durchaus Vorteile, denn wir haben wieder Zeit für unser Privatleben.

Auf Dauer wollen wir aber versuchen, wieder eine kommerzielle Sauna zu übernehmen, denn unser Konzept funktioniert hervorragend. Wir haben genügend Erfahrung, Personal und finanzielle Mittel, um jede Sauna-Anlage betreiben zu können. Leider haben wir zur Zeit aber noch nichts Passendes gefunden.

13. Januar 2015

Saunaritter on Tour: Monte "Monteuer" Mare, Obertshausen

Das Monte Mare in Obertshausen wurde 2014 aufwändig restauriert und umgestaltet. Fast schade, denn der vorher so passende Spitzname "Monte Marode" muss nun geändert werden, denn die Anlage ist mittlerweile alles andere als marode. Die Umgestaltung war erfolgreich und umfassend. Es wurden nicht nur neue Saunen gebaut, sondern auch die Namen der Saunen wurden geändert.

"Alter Wein in neuen Schläuchen", mag man meinen, denn es fällt schwer die Frage: "Wo ist jetzt der nächste heiße Aufguss?" semantisch korrekt zu beantworten: "Dalai-Dubai oder so ähnlich, jedenfalls die alte Bauernsauna. Die steht jetzt draußen, neben der ehemaligen Erdsauna, die jetzt 'Dupdada' oder so ähnlich heißt." sind oft gehörte Erklärungen, an die man sich erst noch gewöhnen muss.
Alles spielt jetzt irgendwie ins Afrikanische, was zumindest im Bezug auf das Thema "Sauna" ein paar Fragen offen lässt. Dennoch macht das neue Monte viel Spaß und sieht sehr gut aus.

Da gibt es aber eine Sache -- und damit kommen wir auch gleich zum neuen Spitznamen -- die will mir so gar nicht gefallen: Die Eintrittspreiserhöhung von 19€ auf 27,50€ ist zu heftig ausgefallen. Damit befindet sich das Monte preismäßig an der absoluten Spitze der Saunen im weiteren Umkreis. "Monteuer Mare" soll es deswegen ab nun genannt werden.

Am Samstag waren 9 Saunaritter aufgebrochen, um die Saunanacht dort zu erleben. Immerhin -- und das muss bei der dort ausgebrochenen Gier nach Geld ausdrücklich hervorgehoben werden -- wurde an der Kasse kein Zuschlag für die längere Öffnungszeit erhoben. Es hätte mich nicht gewundert, hätte man mir 45€ oder mehr Eintritt abverlangt.

Das Problematische an den 27,50€ für eine Tageskarte ist nämlich, dass es im Unterschied zu anderen "teuren" Saunen, wie zum Beispiel der "Taunustherme" in Bad Homburg im Monteuer Aufgüsse immer nur zur vollen Stunde gibt. Bleibe ich sechs Stunden in der Anlage kann ich höchstens sechs Aufgüsse mitmachen, mithin kostet mich ein Aufguss mindestens 4,50€. Das ist zu teuer. In Bad Homburg finden pro Stunde drei Aufgüsse statt.

Das Monteuer war von je her für seine Aufgüsse berühmt und begehrt. Nicht umsonst haben sich dort vor 8 Jahren die Gründer unseres Vereins kennengelernt. Die Aufgüsse waren und sind abwechslungsreich und warm. Um die Intensität des Aufgusses anzukündigen werden kleine Magnetschildchen, die eine, zwei oder drei Flammen anzeigen, verwendet. Eine gute Idee, doch leider führt das oft dazu, dass in den "Dreiflammern" viele zu viele Amateuere die oberen Reihen blockieren, auf denen sie nicht die leiseste Chance haben, gegen Aufgießer wie Erzritter Michael auch nur bis zur Mitte des Aufgusses zu bestehen.

Ein paar Tage zuvor, als ich privat im Monteuer war und in der alten Bauernsauna in einem Dreiflammer von Michael saß, war vor der letzten Runde nur noch eine andere Person neben mir auf der obersten Reihe, die anderen kauerten bereits auf dem Boden. Ich konnte nicht erkennen, ob es sich bei anderen Person um einen Mann oder eine Frau handelte, denn die Person hatte sich so gründlich in ein Handtuch von der Größe einer Lastwagenplane eingewickelt, dass nur noch ein kleines Atemloch vor dem Gesicht offen war. Als ich Person betrachtete drehte sich das Loch zu mir und bewegte sich ein paar mal ungläubig von links nach rechts und wieder zurück. Michael goss die letzte Runde und verwedelte den glühenden Dampf und das Loch samt LKW-Plane rutschte eine Stufe tiefer.

So kam es auch, dass wir 9 Saunaritter es am letzten Samstag nicht geschafft haben, in alle Dreiflammer zu kommen. Auch deshalb wäre es besser, die Aufgussfrequenz zu erhöhen. Selbstverständlich wären dafür dann mehr Aufgießer einzustellen, aber bei einem Eintrittspreis in der neuen Höhe und mehr als 300 Gästen sollte das betriebswirtschaftlich zu verantworten sein.

Die Aufgüsse, in denen wir saßen waren aber alle sehr schön und wir hatten einen lustigen Abend. Dass man in der ehemaligen Erdsauna, die nun "Ballaballa" oder so ähnlich heißt, aufgrund des zu schwachen Ofens keinen echten Dreiflammer hinbekommt, sollte man einsehen und die Ankündigungen entsprechend korrigieren. Ebenso sollte man einsehen, dass die deutsche Sprache keine Konstruktionen wie "Natur pur" erlaubt. Das Adjektiv gehört vor das Nomen, diese kleine Besserwisserei kann ich mir leider nicht verkneifen. Die neue Innensauna "Serengeti" ist schlecht mit Sauerstoff versorgt, dort sollte man die Aufgüsse zeitlich begrenzen, wenn man erreichen möchte, dass die Gäste anschließend im Gastrobereich schnell etwas verzehren anstatt eine halbe Stunde lang um Atem zu ringen.

Von den neuen Spinten waren am Samstag viele nicht funktionsfähig, Handtuchhaken im Außenbereich waren bereits abgebrochen und noch einige andere Kleinigkeiten sind uns aufgefallen.
Dafür sollte man bei einer Anlage dieser Größe und Preisklasse eigentlich einen Hausmeister haben.

Im Gastrobereich übersahen die fünf oder mehr Angestellten gelegentlich mal gerne dezente Handzeichen um einen Bestellwunsch anzukündigen, wenn man dann aber mal bedient wurde, ging es flott. Besonders lecker und zu empfehlen ist übrigens der "Crispy Salat".

Trotzdem war's mal wieder super im Monteuer gewesen zu sein. Aber egal, wo wir hinkommen, immer wieder bewahrheitet sich der Spruch: "Was wir an unserem Vitamar haben, zeigt sich immer dann besonders deutlich, wenn wir mal woanders hingehen."

7. Januar 2015

Back in Blog

Die Zugriffszahlen auf diesen Blog sind wohl auch aufgrund meiner lang anhaltenden Schreibblockade -- manch einer mag es auch Faulheit nennen -- glücklicherweise so gering, dass ich mich hier mal wieder so richtig austoben kann ohne größeren Schaden anzurichten. Das hat viele Vorteile, denn Schaden kann ich gut anrichten.

Deswegen sind erstmal -- testweise -- auch anonyme Kommentare wieder gestattet. Allerdings möchte ich mir das Recht vorbehalten, alle Kommentare vor der Veröffentlichung daraufhin zu überprüfen, ob sie für schwach Besaitete keine Gefahr darstellen und natürlich auch um zu verhindern, dass die Schar der Edhardy-Schergen ungehindert ihrem schändlichen Treiben nachgehen kann. 

Wie mir heute Ritter Norbert beim Training prophezeite geht Ende Februar ohnehin das weltweite Währungssystem zu Grunde, es gibt Krieg oder es geht einfach überall das Licht aus. Bis dahin würden wir aber trotzdem weiterhin mit radioaktiven Müll aus der Luft berieselt. Am schlimmsten von allem wäre für mich indes -- außer natürlich, dass das Bier alle ist -- dass das Vitamar schließen müsste oder dass meine neue Jacke mich bis dahin nicht erreicht. Ich bin ja mal gespannt, was alles so passiert in den nächsten sieben Wochen. 

Also, lieber Leser -- so es dich denn überhaupt noch gibt -- lies und kommentiere ritterlich.

Der Deinige

Saunaritter on Tour: Heinrich-Fischer-Bad Hanau

Gestern Abend sind Frank und ich kurzentschlossen ins Heinrich-Fischer-Bad nach Hanau aufgebrochen. Und zwar auf ärztlichen Rat.

Bei einer Augenuntersuchung bekam ich kurz zuvor den Rat, mir hin und wieder mal heiße Teebeutel auf die Augen zu legen. Das löse den Stress, entspanne, erhole die Augenlider und kleinere Ablagerungen in den Lidrändern würden auch sofort verschwinden. "Oder gehen Sie doch mal in die Sauna, das hilft auch!", fügte der Untersuchende hinzu. "Eine ausgezeichnete Idee, das könnte ich wirklich mal wieder tun. Am besten gleich heute noch.", sagte ich und rief Frank an, den ich auch schnell für den Plan gewinnen konnte, aus medizinischen Gründen mal wieder eine Sauna aufzusuchen.

Das Ziel war schnell ausgemacht: "Wo waren wir denn eigentlich noch nie?" "Im Heinrich-Fischer-Bad, oder?"

Wir verpassten den Aufguss um 19 Uhr nur knapp, zur Entschädigung gönnten wir uns ein gemütliches Bier im Restaurant und sahen uns die Anlage an.

Die Anlage hat mehr Saunen als das Vitamar, unter anderem eine sehr schöne und neue Außensauna in Keloholzbauweise. Im Außenbereich findet man auch zwei eiskalte Duschen und ein kleines Abkühlbecken. Die Liegefläche ist sehr begrenzt, aber ich schätze mal, dass dort im Sommer bis zu 25 Gäste bequem Platz finden. Im unteren Bereich befindet sich auch das Restaurant. Im ersten Stock sind noch weitere Duschen, Saunen und Dampfbäder. Aufgegossen wird stündlich, montags bis 21 Uhr.

Der erste Aufguss fand in einer der Innensaunen statt. Als die Aufgießerin hereinkam und der Eimer nur halbvoll mit Wasser gefüllt war, nickten Frank und ich schon ein wenig frustriert und ich nahm die Füße mit auf die Sitzbank, damit das bisschen Dampf, das ich nun erwartete seine heilende Wirkung am besten auch gleich auf die Beine und Knie verbreiten konnte. Dann wurde jedoch unerwarteterweise nicht in drei bis vier Runden gegossen und zwischendurch abgewedelt, sondern die gesamte Wassermenge wurde langsam und gleichmäßig aufgegossen. "Oh, ein Myller-Light", flüsterte ich Frank zu als der Eimer fast leer war und er nickte. Es war nun nicht gerade ein heißer Aufguss, aber so kalt wie befürchtet war es auch nicht.

Um 21 Uhr wurde in der Außensauna aufgegossen. Nach den beiden Aufgussrunden wurde durchaus gekonnt gewedelt, aber auch dieser Aufguss war als eher mild zu klassifizieren. Anschließend wollten wir im Gastro-Bereich noch ein Bier trinken, aber just in dem Moment als der Plan gefasst war, wurden auch schon die Rolladen vor dem Restaurant heruntergelassen und wir mussten das Abschlussbier noch an einem anderen Orte genießen.

Unser Besuch war zwar nur kurz, aber wir konnten uns einen Eindruck von der Sauna verschaffen: Gemütlich, ruhig und entspannte Aufgüsse. Gerade richtig für medizinisch angeratene Relax-Abende.

Dem Auge geht's auch schon viel besser.

15. August 2014

Sauna Vitamar: Schlechte Nachrichten

Im Vitamar geht es für uns nicht mehr weiter und das ist für unsere Gäste und uns sehr bedauerlich.

Gestern wurde dem Vorstand des Vereins Saunaritter e.V. in einer Dringlichkeitssitzung mitgeteilt, dass die Sauna wegen erheblicher Mängel im Brandschutzbereich sofort geschlossen werden muss.

Zuerst hatten wir in dem gestrigen Gespräch mit dem Bürgermeister von Kleinostheim darum gebeten, wenigstens noch das geplante Event am Wochenende veranstalten zu dürfen, damit wir uns bis dahin wenigstens von einigen Gästen verabschieden können. Das wurde uns auch zugesagt, aber keine zwei Stunden später wurde durch Boten ein Brief überbracht, in dem die sofortige Schließung der Sauna angeordnet worden ist. Das haben wir alle für eine Kurzschlussreaktion gehalten und erst dieser Brief hat uns maßlos enttäuscht.

Das Geschäft ist zerstört, 13 Arbeitsplätze sind vernichtet, ungezählte Freundschaften und soziale Kontakte abrupt beendet. Von jetzt auf gleich. Per Dekret von einer Behörde in Panik. So stellt sich die Lage für uns leider dar.

Interessant ist dabei, dass diese Mängel erst nach 40 Jahren erkannt wurden und dass uns -- was den Brandschutz anbetrifft -- die Sauna vor drei Jahren exakt in dem Zustand neu vermietet wurde, in dem sie jetzt ist. Wurde uns etwa von einer öffentlichen Körperschaft ein Objekt vermietet, dass für den geplanten Zweck nicht geeignet war, ja sogar eine unmittelbar akute Gefahr für Leib und Leben darstellt? Nun, wir hatten davon keine Ahnung, denn wir sind keine Sachverständigen in Sachen Brandschutzverordnung. Für uns sah alles ganz prima und total sicher aus.Wir haben lediglich darauf vertraut, dass der Verpächter uns die Sauna in ordnungsgemäßen Zustand überlässt. "Treu und Glauben" ist das Stichwort und "So kann man sich irren!".

Es ist ja nicht so, dass ein feuerspeiender Drache durch die Anlage läuft und es auf ein Benzinlager abgesehen hat, das es selbstverständlich nicht gibt. Und es ist ja auch nicht so, dass immer dann sofort ein Feuer ausbricht wenn eine Brandschutzverordnung geändert wird.

Wir sehen natürlich ein, dass man im Rahmen einer Instandhaltungsmaßnahme die Brandschutzanforderungen erfüllen und während des Umbaus die Sauna vorübergehend hätte schließen müssen. Wir hatten schon vor zwei Wochen mit dem Bürgermeister von Kleinostheim darüber geredet. Wir waren kooperativ und zu allen möglichen Zugeständnissen bereit. Diese panische Reaktion indes, die auf nicht mehr als einem mündlichen (!) Bericht eines Architekten begründet zu sein scheint, der sich nicht einmal die Mühe gemacht hat, die festgestellten Mängel einzeln zu benennen, ist für uns nicht nachvollziehbar.

Wir werden uns wohl eine neue Sauna suchen müssen. Und wir werden mit Interesse beobachten, ob die anderen Parteien, die ebenfalls Räume im Untergeschoss des Vitamars nutzen (Wasserwacht, TSG, Cavallino, ...) nun ebenfalls ihre Aktivitäten dort aufgeben müssen und was sich dort in der Zukunft noch so alles tut.

Wer noch Fragen oder Kommentar zu dem Thema hat, der sei an die Gemeinde Kleinostheim verwiesen:

Gemeinde Kleinostheim
Kardinal-Faulhaber-Straße 12
63801 Kleinostheim

Telefon: 06027 / 474-123
Fax: 06027 / 47422-123
E-Mail: bgm@kleinostheim.de

19. Dezember 2013

Saunaritter on Tour: Széchenyi Gyógyfürdő Budapest


Die Saunaritter-Tour geht endlich weiter! Leider fand sich aber heute nur ein Saunaritter im berühmten Széchenyi Heilbad in  Budapest ein. Was soll's, je kleiner die Gesellschaft, desto mehr wird gelacht. Ich will jetzt nicht alles aus Wikipicki abschreiben, aber das Bad ist das größte medizinische Bad in Europa und wurde vor 100 Jahren gebaut. Es hat sogar eine eigene Straßenbahnhaltestelle. Die Straßenbahnen in Budapest verkehren im 2-Minuten-Abstand, daher ist die An- und Abreise normalerweise kein Problem, da ich aber mittlerweile fast vergessen habe wie man "Ein 10-er Block Fahrkarten bitte" auf Ungarisch sagt, beschloss ich, lieber die paar Kilometer durch die Kälte zu wandern als mich am Fahrkartenschalter wieder mal zu blamieren.

Ein imposantes Gebäude ist dieses Széchnenyi-Bad! Ein Tageskarte kostet 4100 Forint, das sind beim derzeitigen Wechselkurs (geteilt durch 300) etwa 13,70€. Da kann man mal gerade überhaupt nichts sagen jetzt. Ich wurde von freundlichem Personal begrüßt und musste mich auch nicht groß blamieren, sondern man sprach gleich Englisch mit mir und erklärte mir den Weg zu den drei oder vier Saunen und den vielzähligen Heilbecken.

Nun sind die Saunen aber sicherlich nicht gerade die Hauptattraktionen im Bad, in keiner werden Aufgüsse gemacht. "Dann geht's eben wieder heute Abend in der Hotelsauna wieder vorwärts", dachte ich mir und beschloss, den Nachmittag faul in den warmen Heilwasserbecken herumzuliegen. Der Plan ging auf und machte viel Freude. Die drei großen Außenbecken waren selbstverständlich ebenso geöffnet wie gut besucht. Das Széchenyi-Bad ist beliebt bei Alt und Jung. Die Becken im Inneren der Anlage sind sauber und das Wasser ist wunderbar. In jedem einzelnen Becken schlief ich ein, so entspannend und angenehm habe ich das Baden dort empfunden. Fast so wie von unserem Martin quantengymnastisch ausgeknockt.

Ich war dann zwischendurch auch zweimal in der 100°-Sauna ... Na ja, kein Aufguss, Schwamm drüber, dafür aber herrlich frisches Wasser im Abkühlbecken. Einen Tipp muss ich aber noch unbedingt loswerden: Wer in die 100°-Sauna geht, sollte auf keinen Fall die Schlappen draußen lassen, der Steinfußboden wird böse warm und von der obersten Reihe bis zur Tür sind es locker zehn Meter. Die anderen Gäste, also die, die Schlappen an den Füßen haben, lachen sich kaputt (autsch-hüpf-aua). Laufen auf glühenden Kohlen ist wie ein Tag am Strand dagegen. Ich stand aber erst gar nicht vor der Wahl, die Schlappen draußen zu lassen oder nicht, denn ich hatte erst gar keine Schlappen mitgenommen (autsch-hüpf-aua-hüpf-hahahaha) und so hat es dann mit der Blamage doch noch geklappt.

Summa summarum: Das Széchenyi-Bad in Budapest ist leider sehr geil.

13. Dezember 2012

TQ Pictures

The winners of the belt contest: Jarmo Vertanen (FIN), Reijo Juopperi (FIN), Ilkka Pöyhiä (FIN).
The winners of the women's competition: Christine von Kummer (GER), Vanessa Cook (USA), Michi Butz (GER), Petra Reuter (GER)
The winners of the men's competition: Tadas Jokubynas (LIT), Ilkka Pöyhiä (FIN), Alex Baltes (GER), Martin Enke (GER)